HINTERGRUND

„Lennox – Leben ohne Heroin“ ist ein österreichischer Dokumentarfilm zum Thema Ausstieg aus der Drogenabhängigkeit. Die Regisseurin Petra Hinterberger und ihr Team begleiten fünf Menschen bei ihrem Versuch, den Alltag ohne Sucht zu meistern. Das Anliegen der Filmemacher ist es, dem in der Gesellschaft tief verankerten Klischee vom „in der Gosse liegenden Heroinjunkie“ ein realistisches Bild von suchterkrankten Menschen und ihren Lebensgeschichten entgegenzusetzen.

Dass man mit Heroinabhängigkeit gesund ein hohes Alter erreichen kann, beweisen nicht nur die OpiumraucherInnen früherer Jahrhunderte oder die Morphium-Süchtigen bis Anfang des 20. Jahrhunderts, sondern auch heute wohlhabendere Drogen-Nutzer – die sich sauberen Stoff besorgen und bezahlen können. Das Elend von so manchem Heroinsüchtigen ist nicht alleine – wie in den 80iger Jahren stark propagiert – das Ergebnis von starkem Drogenkonsum, sondern das Resultat gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die diese Gruppe von Menschen an den Rand drängt. Leider neigt die Gesellschaft auch heute noch dazu, heroinsüchtige Menschen als asozial, kriminell oder abnormal anzusehen – und als rein strafrechtliches bzw. als Verwaltungsproblem zu behandeln. Als Konsequenz schwankt das mediale und gesellschaftliche Interesse an Drogen und ihren Konsumenten zwischen einem völligen Vergessen bzw. Verdrängen der Thematik oder dem von Angst und Hysterie gekennzeichneten Aufruf & Kampf gegen Drogen. Vehemente Gegner stehen in Fernseh- und Zeitungsreportagen vehementen Befürwortern – oft durch Drogen gezeichneten Junkies – gegenüber.

Authentische filmische Annäherungen, in denen die Lebensgeschichten von Drogenabhängigen vorurteilsfrei erzählt werden, fehlen fast gänzlich. Der Dokumentarfilm Lennox zählt zu den wenigen Filmen, die ein realistisches Bild dieser Thematik widergeben und er zeigt, dass Heroinsüchtige auch ein „normales“, erfülltes Leben führen können.

„Die Sucht ist eine in den Schatten gesunkene Suche“

C.G. Jung

PETRA HINTERBERGER, Regisseurin
Wichtig ist mir für Österreich ein authentisches und auch positives Bild zu zeichnen – und vor allem die Betroffenen selbst, zu Wort kommen zu lassen. Ich will zeigen, dass es heroinabhängigen Menschen bei adäquater Hilfe gelingen kann, der Sucht zu entwachsen, dass es tatsächlich Wege aus der Heroinsucht gibt und nicht jeder Drogensüchtige jung sterben oder sein ganzes Leben lang süchtig bleiben muss.

Dr. OLAF ROSSIWALL, Psychiater und Experte in der Suchttherapie:
In den meisten Debatten über Drogen hierzulande geht es vor allem darum, ob man Drogen legalisieren oder verbieten soll. Vielmehr sollten meines Erachtens folgende Fragen an Relevanz gewinnen: Wie man Drogenabhängigen die bestmögliche Unterstützung zukommen lassen kann – das heißt z.b. moderne Ersatzdrogenbehandlung und Betreuung –  und wie man dem Drogenkonsum überhaupt schon im Vorfeld, auch gesellschaftlich, präventiv entgegenwirken kann.

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